Les Pommes-Frites

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Les Pommes-Frites?
Was soll das bedeuten?
Hat es etwas mit dem McDonald zu tun? Dann könnte es ja ebensogut «Chicken Nuggets», oder noch besser «Big Mac» heissen.
Nein. Les Pommes-Frites ist ein Verein von zwei Hobbyköche. Er veranstaltet jedes Jahr ein Frit-Abend zu je einem Thema zu dem sie alle Passivmitglieder einladen. Dieses Jahr war es eben fernen Osten. Einer der beiden Hobbyköche, Andreas, hat Toshi spielen gehört und sich gedacht, das würde zu ihrem Themenabend passen. Toshi hat sich schliesslich entschieden mit mir und Masashi zusammen zu spielen.

Wir haben jedoch nicht nur Musik gespielt wir haben auch die Instrumente vorgestellt und dazu noch die Geschichte der Pferdekopfgeige erzählt, da Andreas es so gewünscht hat. Er hat sich im Instrument von Toshi getäuscht. Er dachte nämlich das Erhu sei eine Pferdekopfgeige. Toshi hat zwar bei dem ersten Treffen erklärt, dass er nicht Pferdekopfgeige spiele, aber er kannte die Geschichte und erzählte sie. Beide Andreas und Matthias fanden es sei eine schöne Geschichte und wir sollten sie doch an Ihrem Themenabend trotzdem erzählen.
Wir haben uns gedacht die Geschichte allein sei nicht sehr interessant sondern eher etwas langweilig. Die erste Idee war es mit (Kamishibai) zu machen. Wir wollten Bilder malen und dazu die Geschichte erzählen. Dann aber hat Toshi sich erinnert, dass Masashi ein japanisches Bilderbuch der Geschichte hat und dass wir ebensogut die Bilder von diesem Buch zeigen könnten anstatt selbst gemalte. Im Internet haben wir gesehen, wie eine Frau die Geschichte erzählte und ein Mann dazu die Pferdekopfgeige spielte. Wir wollten es gleich machen aber irgendetwas fehlte da. Nämlich den Pferdekopf. Also haben Masashi und ich aus Zeitungspapier einen Pferdekopf gebastelt, den wir oben über den Erhuhals stülpen konnten, während dem wir die Geschichte vortrugen.

Wir haben uns auf diesen Abend vorbereitet. Jeden Abend haben wir dafür geübt.
Wir haben alle Lieder die wir spielten geübt plus die Geschichte der Pferdekopfgeige.
X-mal habe ich die Geschichte erzählt immer und immer wieder, bis ich sie fast auswendig kannte. Nicht nur ich konnte sie auswendig. Masashi wusste ebensogut, wann er die Seiten in seinem Buch umblättern musste.
«Die Entstehung der Pferdekopfgeige» ist eine mongolische Geschichte. Toshi hat allerdings herausgefunden, dass die Geschichte in der Mongolei gar nicht so bekannt ist. In Japan hingegen kennt sie fast jeder, denn Teile davon sind in Schulbücher abgedruckt. Ich selbst kannte die Geschichte noch nicht und habe sie im Internet auf deutsch gesucht und auch gefunden.
Schliesslich war der Abend da. Er fand in Belp in statt.
Als erstes spielte Toshi ein langsames Stück und Andreas improvisierte dazu langsame Bewegungen, ähnlich wie Tai Chi obwohl er davon kaum eine Ahnung hat. Die meisten haben diese Bewegungen mitgemacht. Der Witz des ganzen war, dass er am Ende eine lange Nase gedreht und die Zunge rausgestreckt hat, was natürlich alle zum Lachen gebracht hat.
Für den Hauptgang waren auf dem Tisch für alle Leute Ess-Stäbchen getischt. Dass Problem bestand darin, dass die meisten Leute nicht wussten wie man mit Stäbchen ist.
Matthias und Andreas, haben Toshi im voraus gebeten ganz schnell auf japanisch zu erklären wie man die Stäbchen in die Hand nimmt. Vorher jedoch haben sie laut darüber diskutiert wozu und wie man sie wohl gebrauchen könne.
Einer meinte seine Tante stricke damit. Oder man könne sich damit am Rücken kratzen. Der andere war der Meinung man könne sie vorne spitzen und so wie eine Gabel benutzen. Oder da wo sie zusammengemacht sind eine Vertiefung schnitzen und sie als Löffel benutzen. Sie hätten auch schon gesehen wie man damit Schlagzeug spiele. Es war lustig wie sie das vorgetragen hatten.
Schliesslich haben sie Toshi gebeten, zu zeigen wie es nun wirklich geht. Dies hat er auch gemacht. Er hat es so deutlich (auf japnisch) erkärt und schnell gezeigt, dass keine einzige Person begriffen hat wie es nun wirklich geht. Glücklicherweise hatten alle Personen neben dem Teller noch einen Löffel, so musste niemand verhungern.
Der Abend war unterhaltsam und die Leute von welchen einige sogar Stammkunden von Toshi sind waren alle sehr nett. Das Essen war von dem Aperitif, dem Sushi, bis zum Dessert sehr fein.
Mir hat der Abend sehr gut gefallen. Es ist alles relativ gut gelaufen.Obwohl ich noch jedes Mal wenn wir aufgetreten sind relativ nervös war, war ich im Vergleich dazu diesen Abend weniger nervös beim spielen. Allerdings hatte ich etwas Lampenfieber, als ich die Instrumente erklärte und die Geschichte vortrug. Bis jetzt hat Toshi seine Instrumente immer selber vorgestellt. Diesmal habe ich einen grossen Teil davon übernommen.
Ich bin mir sicher, dass unsere Musik den Leuten gefallen hat. Es hat auch mir Spass gemacht zu spielen. Zum Abschluss, als Masashi «Schwan» von Gölä gesungen hat haben durch meine Aufforderung beim Refrain alle mitgesungen. Es war eine gute Stimmung. Ich werde diesen Abend in sehr guter Erinnerung behalten. Die Komplimente, die ich von verschiedenen Leuten an diesem Abend bekommen habe, haben mir Selbstvertrauen gegeben und mich ein wenig stolz gemacht.