Mein Mann schrieb eine japanische Kolumne. Ich fragte ihn, ob er denke dass alle Leute japanisch könnten oder lernen müssen um seine Kolumne zu lesen. Darauf versuchte er deutsch über unseren Sohn zu schreiben. Auch wenn er beim Deutsch sprechen kaum grosse Mühe hat, schaffte er es nicht auf deutsch zu schreiben. Deshalb und weil es mir Spass macht schreibe ich diese Kolumne.
Jetzt schreibe ich über unseren Sohn
Unser Sohn heisst Masashi Tom. Masashi ist japanisch und bedeutet «richtiger Willle». Tom haben wir von der Geschichte «Tom Sawyer» von Mark Twain genommen. Wir nennen ihn nur bei seinem ersten Namen Masashi. Ich sprach mit ihm von Anfang an schweizerdeutsch und Tosh japanisch.
Masashi ist heute 8 Jahre alt und geht in die dritte Klasse.
Da ich zur Zeit seiner Geburt noch in der Ausbildung war, hat sich Toshi die drei ersten Jahre um ihn gekümmert.
Masashi war also seit ganz klein schon immer bei seinem Vater und hat gehört wie er übte. Manchmal tat er mir fast leid. Er musste oft auch weniger angenehme Übungen anhören. Wenn sein Vater etwas völlig neues ausprobiert hat, zum Beispiel mit dem Erhu Flamenco oder mit dem Shamisen Blues zu spielen, kann man sich vorstellen, dass es am Anfang nicht so schön klang.
Toshi sagt er habe dadurch, dass er sich die ersten drei Jahre um Masashi gekümmert hat eine tiefere Beziehung zu seinem Sohn aufgebaut als es Väter normalerweise haben.
In einer gewissen Weise hat er auch Recht. Als Masashi klein war, rief er wenn er nachts erwachte nicht nach mir sondern nach Papa.
Er hat sich auch sprachlich bei Papa eine japanische Welt aufgebaut und sprach mit niemandem deutsch wenn er mit Papa allein irgendwo hinging. Dies führte dazu, dass manche Leute dachten Masashi könne überhaupt nicht deutsch. Wenn sie uns dann einmal sahen wenn ich dabei war sagten sie ganz verwundert: „Masashi kann ja deutsch“. Auch bei seinen Liedern merkte man das. Am Anfang sang er mehr japanische Lieder.
Masashi spielt momentan elektrische Gitarre. Er spielt veschiedene Arten von Musik, (er hörte ja auch schon von Anfang an von Papa von unzusammenhängenden Tönen die man lieber als Lärm bezeichnet bis zu schönen Melodien und Liedern alles). Doch am liebsten spielt er Lieder von den Beatles. Toshi ist ja schliesslich auch ein grosser Fan von den Beatles und ich höre sie ebenfalls gerne.
Vor etwa drei Jahren spielte Masashi mit Papa das erste Mal öffentlich. Seither hat er mit Papa schon viele Erfahrungen gesammelt. Er spielte mit ihm schon an Festen, an kleinen Konzerten und auf der Strasse.
Auch ich spiele Musik. Musik ist das Hobby das uns allen gemeinsam ist. Wir spielen oft zu dritt als Familie. So sind wir auch schon zusammen aufgetreten. Wenn wir zusammen auftreten singt Masashi deutsche, schweizerdeutsche sowie auch japanische Lieder.
Ich werde in dieser Kolumne über die Vergangenheit über die Gegenwart aber auch über Hoffnungen und Vorstellungen für die Zukunft schreiben.